Meine Öffnungszeiten sind nach hinten unter der Woche variabel. Es gibt eine feste Zeit, in der immer offen ist. Danach hängt es davon ab, ob und wieviele Gäste noch da sind. Aber spätestens um 2 Uhr ist Schluß.
Es war schon nach der festen Öffnungszeit. Aber ich hatte noch eine große Gruppe als Gäste (die sich den nächsten Blogeintrag als „Beach Boys“ verdient haben), als ein Haufen Frauen in die Bar stürmte und nachfragte, wie lange ich offen habe. Es war abzusehen, daß es noch länger geht, also machten die Damen es sich bequem.
Noch war alles ok. Aber dann nahm ich die Bestellung auf. Die erste Frau wollte einen Latte Macchiato.
Das war der Moment, wo ich zu überlegen anfing: die Kaffeemaschine war schon geputzt und prinzipiell bin ich auch kein Milchaufschäumer. Aber ich bin auch Gastgeber und deswegen war es auch kein Problem, wegen einem Latte Macchiato wieder die Maschine zu putzen (meinen Chef wird es freuen, auf Kaffee und Kaffee-Variationen ist schließlich die größte Gewinnspanne, vielleicht noch von Tee geschlagen).
Aber es kam noch schlimmer: die Damen wollten einen weiteren Latte Macchiato, einen Latte Macchiato mit Baileys, eine heiße Schokolade mit Baileys. Und dann noch einen großen Grapefruitsaft (hat in meiner Karriere bisher noch nie jemand bestellt). Die drei Cocktails, die sie auch noch bestellten, brachten meinen Puls wieder auf Normalmaß.
Wenn ich Spaß daran hätte, Milch aufzuschäumen und Knöpfchen an der Kaffeemaschine zu drücken, würde ich in einem Cafe arbeiten!